26. Dezember, strahlend blauer Himmel.
Ein Spaziergang durch Stuttgart, zuerst einmal um den Bahnhof herum.
Ich war lange nicht hier, stelle ich fest.

Der Blick von der Rolltreppe der Klettpassage hinauf in den Bonatzbau
mit den unzähligen Gerüsten ist der Hammer.

Dann der gefühlt ewig dauernde Weg zu den Gleisen, mit all den Weihnachtsreisenden.
Immer wieder Durchblicke durch inzwischen fast blinde Folienfenster.

Bei diesem Traumwetter irgendwie feierlich. Friedlich.

Danach laufe ich durch die Königstraße und über den Schlossplatz zum Marktplatz
und weiter bis zum Rotebühlplatz, sehe auf dem Schlossplatz Elefant,
Pferd und schöne Autos, später Weihnachtsmarktreste, schöne Gegenlicht-Silhouetten,
geschlossene Kaufhausriesen, neue Baulücken und dadurch interessante Ausblicke.

Mir fallen schöne wie auch verkommene Ecken ganz neu auf.
Musikalisch wird unterschiedliches geboten:
Die Weihnachtsbäckerei per Xylophon direkt neben der katholischen Kirche mit Orgel und Gesang.
Auf dem Schlossplatz ein Akkordeon mit schepperndem Hall, der sich kurze Zeit später als Gitarre entpuppt.

In Hörweite Mariah Carey’s „All I want for Christmas“.
Der massige Mann mit Ghettoblaster und der wunderschönen Stimme.

Es ist so kalt, dass ich nach knapp zwei Stunden genug gesehen habe und mein Auto aus der neuen Parkgarage befreie,
deren Bau ist nicht einmal mitbekommen habe. Auch die neuen Einbahnregelungen kenne ich noch nicht.

Echt lange her, mein letzter Besuch.